Barry

Barry ist ein Schweizer Nationalheld, genauer gesagt, ist er „Schweizer Nationalhund“. Und das seit 1884. Rund 40 Menschen soll der Bernhardiner aus dem Schnee gerettet haben. Das ist lange her. Barry wurde im Jahr 1800 geboren und starb 14 Jahre später. Aber was ist dran an dem Mythos? Der Historiker Benedikt Meyer ist Barrys Geschichte auf den Grund gegangen.

Gesichert ist, dass zu damaligen Zeiten Bernhardiner zur Suche nach Lawinenopfern eingesetzt wurden. Allerdings war die stattliche Rasse damals noch deutlich leichter und sah auch sonst dem heutigen Bernhardiner nicht besonders ähnlich. So könnte sich der Mythos erklären lassen, der Hund sei von einem Soldaten getötet worden, der ihn mit einem Wolf verwechselt hat. Die Version vom Tode Barrys gehört allerdings in das Reich der Märchen, denn der Bernhardiner starb in Bern ganz natürlich. Und auch sonst erfuhr Barry nach seinem Tod mehrere „Modifizierungen“. Im Jahr 1923 wurden die Beine des präparierten Barry verlängert und sein Kopf vergrößert. Auch an seiner Körperhaltung wurde gefeilt, bis das Ergebnis zu dem Bild passte, das die Schweizer vor Augen hatten, wenn von Barry, dem Helden die Rede war. Ähnlich war es mit dem Rumfass, das der Bernhardiner auf nahezu allen Darstellungen um den Hals trägt. Es ist ein Mythos, sagt Benedikt Meyer. Solche Fässchen hat es nicht gegeben.

Dennoch gab es den Bernhardiner Barry und er war im Rettungseinsatz. Sein Denkmal steht auf dem Pariser Cimetrière des Chiens in Paris. Der ausgestopfte Barry kann bis heute im Naturhistorischen Museum in Bern bewundert werden.

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